Historie

Die teils unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeteile des Schultheiss Quartiers erinnern auch heute an die Zeiten, in denen auf dem Gelände Bier gebraut wurde: vom Kesselhaus und Schornstein über den Innenhof mit Remisengasse bis hin zu historischen Wandmalereien im Innenbereich.

Seit 1826 steht in Moabit eine Brauerei auf dem Grundstück an der Turmstraße, die Betreiber wechseln so lange bis die Schultheiss Brauerei dort ansässig wird. Das Unternehmen wurde 1842 gegründet und gehört mittlerweile zur Radeberger Gruppe. Der Name Schultheiss ist den Berlinern auch heute noch ein Begriff.

Nachdem das Unternehmen Ende des 19. Jahrhunderts, mittlerweile zur industriellen Großbrauerei aufgebaut, zu einer Aktiengesellschaft umgewandelt wurde und mit Konkurrenten fusionierte, baute Schultheiss weiter aus. Auf dem Gelände in Moabit entstanden die burgähnlichen Backsteinbauten mit Türmchen und Giebeln. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts werden sie stetig ergänzt und verändert. Im gesamten Stadtgebiet entstanden Schultheiss-Niederlassungen, nach dem Zweiten Weltkrieg existieren noch sieben dieser Braustätten in Berlin. Die Ursprungs-Brauerei in Prenzlauer Berg wurde in den 1970er Jahren unter Denkmalschutz gestellt, heute ist die sogenannte Kulturbrauerei ein beliebter Veranstaltungsort.

Nach der Wiedervereinigung wurden einige Schultheiss-Betriebsstätten wieder zusammengelegt, die dadurch entstandene Gesellschaft heißt heute Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei GmbH und hat ihren Hauptsitz in Weißensee. Bis in die 1980er Jahre wurde auf dem Gelände an der Stromstraße Bier gebraut, danach folgten Konzepte aus den Bereichen Gastronomie, Arbeiten, Sport und Kultur. 1995 wird das Gelände unter Denkmalschutz gestellt.

20 Jahre später startet die gemeinsame Geschichte von HGHI und dem Schultheiss Quartier. Im Dezember 2014 erhält HGHI die Baugenehmigung. Im September 2015 erfolgt der Spatenstich, ein Jahr später die Grundsteinlegung und am 16. August 2018 die Eröffnung. Heute ist das Schultheiss Quartier ein Besuchermagnet und lockt tagtäglich im Schnitt rund 15.000 Besucher aus Moabit und Umgebung an.

Postkarte, Unbekannt, Zenodot Verlagsgesellschaft mbH., Lizenz: Gemeinfrei, Wikimedia Commons.